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Studie zur ambulanten Versorgung: Problem mit Wartezeiten auf Arzttermine in Berlin vergleichsweise klein




Im internationalen Vergleich (Arzttermine ab jetzt online vereinbaren) sind die Wartezeiten für Facharzttermine und notwendige medizinische Eingriffe in Deutschland ausnehmend kurz. Das gilt insbesondere für urbane Regionen wie Berlin, in denen die Haus- und Facharztdichte besonders hoch ist. Dennoch werden immer wieder Stimmen laut, die unzumutbare Fristen oder die Unmöglichkeit, überhaupt einen Termin für eine dringend nötige ärztliche Untersuchung zu bekommen, kritisieren. Eine Online-Terminvereinbarung, die inzwischen viele Arztpraxen anbieten, ist eine gute Möglichkeit, schnell den erforderlichen Arztbesuch erledigen zu können. Für besonders dringende Fälle gibt es außerdem die Option, die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin zu kontaktieren.


Wie lang sind die Wartezeiten für einen Facharzttermin in Berlin?


In regelmäßigen Abständen führt die Kassenärztliche Bundesvereinigung eine Studie zu Wartezeiten in der ambulanten Versorgung durch. Der letzten Erhebung von 2015 zufolge schneidet Deutschland im internationalen Vergleich sehr gut ab: Nur sieben Prozent der Befragten gaben an, innerhalb des letzten Jahres länger als 2 Monate auf einen Facharzttermin gewartet zu haben. 83 Prozent dagegen berichteten von weniger als einem Monat Wartezeit. Bei dringlichen Anliegen bekam die überwältigende Mehrheit einen Termin in den nächsten drei Tagen. Das von Presse und Öffentlichkeit immer wieder thematisierte Problem der unzumutbaren, gesundheitsschädigenden und in einigen Fällen sogar tödlichen Wartezeiten auf Facharzttermine scheint dieser Befragung nach in Deutschland vergleichsweise klein zu sein.


In einem urbanen Ballungsgebiet wie Berlin ist die fach- und hausärztliche Versorgungsdichte besonders hoch. 2015 kamen hier 161 Einwohner auf je einen berufstätigen Arzt. Damit liegt die Hauptstadt im bundesweiten Vergleich auf Platz zwei hinter Hamburg. Der Berliner Ärztestatistik aus demselben Jahr zufolge praktizieren insgesamt 21.538 Ärzte in Berlin. Ein Hausarzt behandelt im Schnitt 43,5 Patienten pro Tag, währen ein Facharzt sich um 32,3 Patienten täglich kümmert. Demnach dürften Wartezeiten auf Arzttermine auch in der Hauptstadt nicht signifikant lang sein. Bürger gaben an, am längsten auf Termine beim Kardiologen, Radiologen oder Neurologen zu warten.


Wann ist ein Arztbesuch dringend nötig?


Auch wenn der Statistik zufolge das Arzt-Einwohner-Verhältnis in Berlin beinahe schon optimal zu sein scheint, sind Arzttermine eine Ressource, mit der verantwortungsvoll umgegangen werden sollte, ebenso verantwortungsvoll wie mit der eigenen Gesundheit. Deshalb ist es wichtig, selbst einschätzen zu können, ob eine Untersuchung oder Behandlung dringend benötigt wird oder im Zweifel aufgeschoben werden kann. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung unterscheidet in ihrer Erhebung zwischen akuten Gesundheitsproblemen, chronischen Erkrankungen und Vorsorgeterminen beziehungsweise Impfungen. Akute Probleme erfordern meist sofortiges Handeln, chronische Erkrankungen nur in seltenen Fällen, während Vorsorgetermine und Impfungen aufgeschoben werden können. Der wichtigste Ansprechpartner für die Beurteilung, ob ein Facharztbesuch dringend notwendig ist, ist der Hausarzt, bei dem Patienten im Zweifelsfall auch ohne Terminvereinbarung vorsprechen können. Aber auch das eigene Befinden ist eine gute Grundlage zur Beurteilung der Situation. Sind die Symptome besonders stark, ist die kurzfristige Konsultation eines Arztes notwendig. Allerdings gilt: Rettungsstellen und Notaufnahmen ersetzen keinen Facharzt. Sie sind ausschließlich für „echte Notfälle“ gedacht.


Welche Möglichkeiten gibt es, online einen Arzttermin in Berlin zu vereinbaren?


Eine gute Möglichkeit, vergleichsweise schnell und kompatibel mit dem eigenen Terminplan einen Termin beim Fach- oder Hausarzt zu vereinbaren, ist es, einen Termin online zu buchen. Verschiedene Startups und Portale bieten diesen Service an. Dazu gehören unter anderem Jameda, Docterna, Arzttermine.de und samedi. Auch bei vitabook können Nutzer des Gesundheitskontos, aber auch alle anderen Patienten auf der Suche nach einem Arzt, online einen Termin vereinbaren. Wer kostenlos ein Gesundheitskonto eingerichtet hat, profitiert von vielen weiteren Servicevorteilen; unter anderem können Arzttermine mit kürzeren Wartezeiten gebucht werden (Arzttermine ab jetzt online vereinbaren).


Die meisten Unternehmen, die eine Online-Terminvereinbarung anbieten, sind auf die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Ärzten angewiesen. Deshalb können vor allem Patienten in Großstädten und Gebieten mit hoher Einwohnerdichte von diesen Services profitieren; das gilt insbesondere für Berlin, die Hauptstadt der Startups. Einen Arzttermin online zu vereinbaren, bringt viele Vorteile mit sich. Neben der freien Terminwahl ist im Service meist die Erinnerung an den kurz bevorstehenden Arztbesuch per SMS, Mail oder Anruf inbegriffen. Darüber hinaus lässt sich der Termin häufig ebenso leicht per Mausklick verschieben oder stornieren. Auch Ärzte profitieren von dieser technischen Errungenschaft: Auf diese Weise gewinnen sie neue Patienten und entlasten das Praxispersonal.


Welche anderen Möglichkeiten gibt es, schnell einen Arzttermin zu bekommen?


Um auf die Klagen der Bürger über die vermeintlich langen Wartezeiten für Facharzttermine einzugehen, verabschiedete der Bundesrat 2015 das sogenannte „GKV-Versorgungsstärkungsgesetz“. Dieses Gesetz sieht die Einrichtung von Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen vor. Anfang 2016 wurde diese Vorgabe realisiert. Die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin kann Montag bis Freitag 10 bis 15 Uhr telefonisch unter der Nummer 030 / 31003 50900 kontaktiert werden. Dort sollen gesetzlich versicherten Patienten mit akutem Bedarf Facharzttermine innerhalb von vier Wochen vermittelt werden. Das Angebot gilt nicht für Privatpatienten. Die Voraussetzung, um diesen Service in Anspruch nehmen zu dürfen, ist eine entsprechend codierte Überweisung vom Hausarzt. Nur bei Augen- und Frauenarztterminen ist keine Überweisung vonnöten. Vorsorgeuntersuchungen werden von den Terminservicestellen nicht abgedeckt. Bisher wurde die Dienstleistung der Kassenärztlichen Vereinigung allerdings nur spärlich genutzt, was darauf schließen lässt, dass von Seiten der Bürger diesbezüglich wenig Bedarf besteht.


Die Weisse Liste (https://www.weisse-liste.de) ist ein vom Bund geförderter Online-Service zur unabhängigen Arztsuche. Ähnlich wie bei den oben genannten Anbietern können dort nach Eingabe eines ärztlichen Fachgebiets und einer Postleitzahl verfügbare Ärzte gefunden werden. Die Terminvereinbarung muss nach erfolgreicher Suche allerdings telefonisch selbst erledigt werden.


Was gilt es bei der Terminvereinbarung zu beachten?

Wer keine Online-Terminvergabe in Anspruch nehmen möchte, ist darauf angewiesen, persönlich in der Praxis des betreffenden Arztes anzurufen. Um schneller an einen Termin zu kommen, wenden Patienten am Telefon dem Praxispersonal gegenüber oft allerlei Tricks an. Aber nicht alle Maßnahmen sind erfolgversprechend. Zunächst einmal sollten sich Patienten bewusst darüber sein, dass sie bei Ärzten, bei denen sie bereits in Behandlung waren, kurzfristiger einen Termin vereinbaren können. Muss allerdings ein neuer Facharzt aufgesucht werden, lohnt es sich, gerade in Berlin, die Arztwahl betreffend flexibel zu sein. Manchmal müssen mehrere Praxen durchtelefoniert werden, um den besten Termin zu bekommen. Sich am Telefon als Privatpatient auszugeben, ist eher nicht sinnvoll. Ärzte sind berechtigt, gesetzlich versicherte Patienten, die an Tagen erscheinen, an denen nur Privatpatienten behandelt werden, wieder nach Hause zu schicken. Deshalb ist es angeraten, ruhig und im Zweifel detailreich das Anliegen und die Symptomatik zu schildern und gegebenenfalls auf die Dringlichkeit aufmerksam zu machen. Wer dennoch keinen Arzttermin bekommt, kann seinen Hausarzt um Hilfe bitten. Dieser ist in der Lage, Kollegen den umgehenden Behandlungsbedarf fachgerecht zu schildern.


Quellen

Ärztekammer Berlin, „Berliner Ärztestatistik 2015“: https://www.aerztekammer-berlin.de/40presse/30_Statistik_index/index.htm (aufgerufen am 22.02.2017)


Bundesministerium für Gesundheit, „GKV-Versorgungsstärkungsgesetz“: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/krankenversicherung/gkv-versorgungsstaerkungsgesetz/gkv-versorgungsstaerkungsgesetz.html (aufgerufen am 22.02.2017)


Hilienhof, A., „Online-Terminmanagement: Praxis und Patienten profitieren“: https://www.aerzteblatt.de/archiv/146897/Online-Terminmanagement-Praxis-und-Patienten-profitieren (aufgerufen am 22.02.2017)


Kassenärztliche Bundesvereinigung, „Wartezeit in der ambulanten Versorgung“: http://www.kbv.de/media/sp/wartezeiten_studie_kopetsch.pdf (aufgerufen am 22.02.2017)


Kassenärztliche Vereinigung Berlin, „Die ambulante Versorgung Berlins in Zahlen“: https://www.kvberlin.de/40presse/60zahlen/index.html (aufgerufen am 22.02.2017)

Kassenärztliche Vereinigung Berlin, „Terminservicestelle der KV Berlin“: https://www.kvberlin.de/20praxis/95tss/index.html (aufgerufen am 22.02.2017)




Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel beinhaltet lediglich allgemeine Hinweise und Beschreibungen zum Thema Arzttermin online Berlin. Er eignet sich nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung und kann einen Arztbesuch auf keinen Fall ersetzen.

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