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"App Patient.Plus bald wieder im Google Play Store - vitabook gewinnt gegen Google"

App Patient.Plus bald wieder im Google Play Store – vitabook gewinnt gegen Google

„Natürlich fühlte ich mich ein bisschen wie David, der gegen Golitah vor Gericht zieht“, sagt der CEO des MedTech-Unternehmens vitabook. Der US-Tech-Riese hatte die App Patient.Plus aus dem Google Play Store entfernt, als diese für Covid-19-Erkrankte erweitert wurde. Der vitabook-Geschäftsführer stellte einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung wegen unlauteren Wettbewerbs beim Landgericht Köln – und bekam Recht.

Als digitale Unterstützung für Patient und Arzt während einer Therapie ist die App Patient.Plus von vitabook seit zwei Jahren im Google Play Store kostenfrei erhältlich. Patient.Plus wird unter anderem am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, im neurologischen und psychiatrischen Ärztenetzwerk NeuroTransData und von Mitgliedern des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) genutzt. „Angesichts der Corona-Krise haben wir die App mit Fachärzten für Corona-Patienten aktualisiert“, erklärt der CEO. Covid-19-Patienten müssen engmaschig von ihren Ärzten begleitet werden, um bei einer Verschlechterung rechtzeitig reagieren zu können – ein aktuell von den Behandlern kaum zu bewältigender Aufwand. „Deshalb haben wir mit der Patient.Plus-App eine digitale Lösung entwickelt“, erklärt Frank Heimann, Vorsitzender des (BdP).

Während die App im Apple AppStore weiter zu haben ist, entfernte Google vier Tage nach der Aktualisierung nicht nur die neue, sondern auch gleich die ursprüngliche Version aus dem Store. Die Begründung: „Wir erlauben keine Anwendungen, denen es an vernünftiger Sensibilität gegenüber […] einem anderen tragischen Ereignis mangelt oder die daraus Kapital schlagen.“ Weder des Klägers Erwiderung, der Vorwurf sei vollkommen unbegründet, zudem biete er die App kostenlos an, noch die Bitte des BdP-Vorsitzenden Heimann in einem Schreiben an Google, die App wieder im Store anzubieten, („Wir würden es sehr begrüßen, wenn Sie Ihre Entscheidung im Sinne der Covid-19-Patienten kurzfristig rückgängig machen würden.“) überzeugten Google.

Auch andere Apps mit Corona-Bezug wie die Patienten-App von Medizininformatiker Martin Dugas wurden von Google gesperrt. Elf Tage versuchte er, Änderungen an dem Mini-Programm vorzunehmen. Inzwischen hat Google den Aktualisierungen stattgegeben – bis dahin brauchte Dugas aber viel Geduld. Laut Google kann es derzeit länger als sieben Tage dauern, bis eine App überprüft wird. Das gilt sowohl für die Freigabe neuer Angebote als auch für Updates an bereits etablierten Apps.

Dugas hat für die langen Bearbeitungszeiten kein Verständnis. Für ihn werfen die aktuellen Probleme eine Grundsatzfrage auf. „Wie kann es sein, dass Entscheidungen und Bewertungen über eine App, die in Deutschland online gehen soll, in Amerika getroffen werden?“ Aus seiner Sicht sollte über die Freischaltung in Europa nach den hiesigen Rechtsvorschriften entschieden werden.

Auch der vitabook-Chef, dessen App Patient.Plus laut Beschluss des Kölner Landgerichts wieder im Google Play Store verfügbar sein muss, wünscht sich eine europäische Lösung: „Obwohl wir das Recht auf unserer Seite haben, wissen wir nicht, ab wann unsere App für Android-Smartphones wieder im Google Store gelistet sein wird.“   

Über vitabook

vitabook (ehemals ordermed) ist einer der führenden Rezept- und Medikamenten-Transaktionsanbieter Europas. Gegründet 2011, als erste Apotheken-App, die eine direkte Verbindung zwischen Patient, Arzt und lokaler Apotheke herstellt, ist vitabook mit der Lösung Patient Plus mittlerweile bundesweit bei allen Ärzten und rund 4.000 Apotheken etabliert. Patienten können Rezept und Medikament online ordern und sich von einer lokalen Apotheke liefern lassen – ohne sich dem Risiko einer unnötigen Infektion beim Arzt und in der Apotheke auszusetzen.

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